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Die erfolgreiche Digitalisierung von (Teil-)Prozessen trägt dazu bei, das Rechnungswesen zukunftsfähig aufzustellen. Mit dem Einsatz verschiedener Technologien lassen sich Effizienzen steigern und Prozesse nachhaltig optimieren. Hierzu gehören beispielsweise die Homogenisierung der Systemlandschaft oder die Standardisierung von Arbeitsabläufen. Bei diesen Grundlagenthemen haben Unternehmen in den letzten Jahren bereits erhebliche Fortschritte erzielt. 

Bei der Umsetzung unterschiedlicher Technologietrends, haben sich mittlerweile insbesondere Cloudlösungen etabliert; KI-basierte Lösungen konnten sich hingegen bislang nicht durchsetzen: Lediglich 16 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH-Region) verwenden solch lernende Systeme im Rechnungswesen. 

Die Studie basiert auf Einschätzungen von Expertinnen und Experten im Rechnungswesen

Das sind einige Erkenntnisse, die wir aus der Onlinebefragung „Digitalisierung im Rechnungswesen“ gewonnen haben. 232 Personen, hauptsächlich Finanzvorstände (29 Prozent) sowie Leiterinnen und Leiter des Rechnungswesens (54 Prozent), haben vollständige Antworten beigesteuert. Die Unternehmen, in denen diese Personen beschäftigt sind, sind in verschiedenen Marktsegmenten tätig und stammen zu 61 Prozent aus Deutschland, zu 34 Prozent aus Österreich und zu 5 Prozent aus der Schweiz. 

Studieninhalte

Die Studie bietet sowohl Einblicke in den Status quo der Digitalisierung als auch in die aktuellen Digitalisierungsbestrebungen im Rechnungswesen in den befragten Unternehmen. In der vorliegenden Ausgabe liegt der Fokus der ausgewählten Schwerpunktthemen auf der strategischen Bedeutung der Digitalisierung sowie auf deren Einfluss auf die Effizienz und Effektivität im Rechnungswesen.

Ein Fallbeispiel für den Einsatz von Robotics Process Automation im Management von Tochtergesellschaften (Fortführung aus der Studienausgabe 2022/2023), sowie Interviews mit Unternehmensvertretenden zu den Themen Predictive Analytics, European Single Electronic Format, sowie zu Digitalisierung und Nachhaltigkeit runden unsere Studie ab.

Digitalisierungsstrategie: überwiegend als wichtig erachtet, jedoch erst bei der Hälfte der Unternehmen im Einsatz

Eine Digitalisierungsstrategie kann helfen, aus der Vielzahl technischer Möglichkeiten die passende Auswahl für das eigene Unternehmen zu treffen. 57 Prozent der Unternehmen, die wir für die Studie befragt haben, halten es für wichtig, eine Digitalisierungsstrategie mit konkreten Zielen zu entwickeln, um ihre Prozesse digitaler zu gestalten. Eine bereits etablierte Strategie haben mit 47 Prozent knapp die Hälfte der Befragten. Dabei kann zwischen einer rechnungswesenspezifischen und einer unternehmensweiten Strategie unterschieden werden. Weitere 31 Prozent befinden sich aktuell in der Planungsphase oder diskutieren eine Strategie. 19 Prozent geben an, über keinerlei Digitalisierungsstrategie zu verfügen.

Effizienz und Effektivität: selten Kostenersparnis bei Abschlusserstellung und -prüfung

Die Erwartung von positiven Auswirkungen auf Kosten und Zeitaufwand ist für viele Unternehmen ein wichtiger Grund für die Digitalisierung. Bei vielen der von uns zu Abschlussprüfung und Abschlusserstellung befragten Unternehmen macht sich eine Kostenersparnis bislang allerdings noch nicht bemerkbar. Das gaben 65 Prozent in Bezug auf die Abschlusserstellung und 72 Prozent für die Abschlussprüfung an. In einigen Unternehmen waren trotz eines Digitalisierungsfortschritts im Rechnungswesen sogar höhere Kosten bei der Abschlusserstellung zu verzeichnen – diesen Umstand stellte ein Fünftel der Befragten fest. Für die Abschlussprüfung teilt ein Viertel der Unternehmen diese Einschätzung.    

Beschleunigte Prozesse, geringerer Zeitaufwand

Anders sieht es bei der Zeitersparnis aus: 50 Prozent der Befragten bestätigen in Bezug auf die Abschlusserstellung, dass die Digitalisierung hier einen spürbaren Beitrag zur Zeitersparnis leistet. Hinsichtlich der Abschlussprüfung, gaben 48 Prozent der Befragten diese Einschätzung ab.

Die Digitalisierung führt also nicht bei jedem Unternehmen unmittelbar zu Kostensenkungen. Durch die Beschleunigung der Prozesse und dem verringerten Zeitaufwand können jedoch personelle Ressourcen freigesetzt und für andere, wertstiftende Tätigkeiten eingesetzt werden.

Zudem tragen die Möglichkeiten der erweiterten Datenauswertung sowie mehr Transparenz und Qualität bei Unternehmensdaten dazu bei, die Qualität des Rechnungswesens insgesamt zu verbessern.

Für die vollständigen Ergebnisse und die Analysen können Sie die Studie hier herunterladen.