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Mit der Dekarbonisierung bis zur Klimaneutralität im Jahr 2045 steckt Deutschland in der größten Transformation der Wirtschaft seit der Industrialisierung. Entsprechend hoch sind die regulatorischen Anforderungen: Gemäß der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) müssen schon 2024 mehr als 50.000 zusätzliche Unternehmen mit Geschäft in der EU über ihre sozialen und umweltspezifischen Ziele und Bemühungen berichten.  

Dabei ist die Dekarbonisierung auch wirtschaftlich geboten: Laut den US-Ratingagenturen Fitch Ratings und Moody's müssen Unternehmen mit einer Herabstufung ihrer Kreditwürdigkeit sowie höheren Fremdfinanzierungskosten rechnen, sollten sie sich nicht um Klimaschutz bemühen. Auch Endverbraucher:innen erwarten längst klimafreundliche und fair hergestellte Produkte.

Unternehmen sollten Dekarbonisierungskonzepte etablieren

Auch wenn Klimaschutz in den verschiedenen Branchen nur auf unterschiedliche Weise gelingen kann, ist es dennoch für alle gleichermaßen sinnvoll, konkrete Dekarbonisierungskonzepte umzusetzen. Diese basieren auf den folgenden drei Schritten:  

Erstens: Treibhausgase berechnen und erfassen

Aktuell werden Emissionsdaten selten richtig evaluiert. Vielmehr greifen Unternehmen - wenn überhaupt - auf öffentlich verfügbare Durchschnittswerte zurück. Doch reicht dies zunehmend nicht mehr aus. Immerhin zielen CSRD und EU-Taxonomie darauf ab, Investoren, Konsument:innen und anderen Interessensträgern Zugang zu belegbaren Nachhaltigkeitsinformation zu verschaffen. 

Für die meisten Unternehmen ist das Erfassen ihrer Treibhausgase aktuell eine große Herausforderung. Immerhin sind hiermit nicht nur Scope-1-Emissionen gemeint, also jene, die das Unternehmen direkt verantwortet und kontrolliert. Vielmehr müssen auch Scope-2-Emissionen erfasst werden, die indirekt aus eingekaufter Energie entstehen, ebenso wie Scope-3-Emissionen aus vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen. Diese resultieren insbesondere aus dem Einkauf intermediärer Produkte oder aus den vom Unternehmen verkauften Waren und Dienstleistungen. Letztere machen in der Regel den größten Anteil der Treibhausgase eines Unternehmens aus, sind jedoch gleichzeitig am kompliziertesten zu erfassen. 

Zweitens: Emissionsziele festlegen

Sind Emissionsquellen und ihre Ausmaße evaluiert, werden im zweiten Schritt Emissionsziele pro Jahr festgelegt. Diese Ziele sollten sowohl konkurrenzfähig als auch beispielsweise mit den Vorgaben der Science-based Targets-Initiative (SBTi) konform sein, einer der weltweit führenden Initiativen zur wissenschaftlich fundierten Validierung von Klimazielen. Dabei sollten Unternehmen beachten: Obwohl der SBTi-Standard öffentlich bekannt und zugänglich ist, kann externe Unterstützung notwendig sein, um sich in den komplexen Leitlinien zurechtzufinden und angemessene Ziele zu formulieren. 

Drittens: Roadmap erstellen

Basierend auf den Emissionszielen werden Szenarien mit Maßnahmen entwickelt, die für das jeweilige Unternehmen geeignet sind. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit potenziell relevanten Technologien, die im Produktportfolio eine entscheidende Rolle bei der Dekarbonisierung spielen könnten. Anschließend wird eine (langfristige) Roadmap entwickelt, die alle erforderlichen Schritte zur Umsetzung des gewünschten Szenarios auflistet und das Konzept in einen Implementierungsplan inklusive zeitlicher Einordnung und entsprechendem Projektmanagement (PMO) überführt.

Entsprechende Dekarbonisierungskonzepte, die alle aufgezeigten Schritte enthalten, erleichtern es Unternehmen gleich welcher Branche, regulatorische Anforderungen zu erfüllen, wirtschaftliche Ziele zu erreichen  - und nicht zuletzt ihrer ethischen Verantwortung gerecht zu werden.  

Kontaktieren Sie noch heute das KPMG-Team für Dekarbonisierungsstrategien, um herauszufinden, wie wir Sie individuell unterstützen können.