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Nachhaltiges Handeln gewinnt zunehmend an Bedeutung – in allen Bereichen unseres Lebens. Das gilt auch für Transaktionen im Bereich Mergers & Acquisitions. Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen Übernahme ist eine valide Due Diligence, die Nachhaltigkeitsaspekte berücksichtigt. Wir wollten wissen, welche Rolle die Nachhaltigkeit eines Unternehmens im Rahmen der Due Diligence bereits spielt. Daher haben wir im Sommer 2022 rund 150 Expert:innen befragt, online ebenso wie in qualifizierten Interviews. Die spannenden Ergebnisse haben wir in der englischsprachigen Publikation „2022 EMA ESG Due Diligence Study“  zusammengefasst.

Es bewegt sich etwas

Eins ist eindeutig: ESG, also Environmental (E), Social (S) und Governance (G), steht inzwischen weit oben auf der Agenda der Entscheidungsträger:innen bei Transaktionen. Dies gilt insbesondere für Akquisitionen von Finanzinvestor:innen, bei denen laut Umfrage 94 Prozent ESG bereits in ihre Überlegungen einfließen lassen. Dieser Wert überrascht nicht, denn Investor:innen sind bereit, für nachhaltige Unternehmen einen angemessenen Preis zu zahlen. Zwar hakt es noch an einigen Stellen – es gibt beispielsweise unterschiedliche Vorgehensweisen, die ESG-Due-Diligence in die bestehenden DD-Rahmenwerke zu integrieren. Aber die Investor:innen wissen um den finanziellen Wert und die Wertsteigerungsmöglichkeiten, die die Berücksichtigung der ESG-Performance eines Unternehmens in einer frühen Phase des Transaktionsprozesses bringen.

Kernherausforderungen

Der Begriff ESG umfasst eine Vielfalt an Themen. Das stellt Unternehmenserwerber und ihre Berater im Rahmen der ESG-Due-Diligence vor die Frage, welche Bereiche berücksichtigt werden sollten. Schwierig ist häufig die Ermittlung der erforderlichen Daten sowie die Quantifizierung der Ergebnisse und der damit verbundenen finanziellen Auswirkungen und Wertschöpfungsmöglichkeiten.

ESG-Due-Diligence und Nachhaltigkeitsstrategie

Nach den Studienergebnissen spricht viel dafür, dass die Verknüpfung der ESG-Due-Diligence mit der übergreifenden Nachhaltigkeitsstrategie ein erfolgversprechender Weg ist. Umso mehr, wenn der direkt zu konkreten Post-Merger-Maßnahmen führt. Positiv ist auch die Identifikation von Wertsteigerungsmöglichkeiten aus der ESG-Due-Diligence zusätzlich zur Konzentration auf die Minderung von Risiken. Zudem zeigt sich, dass erfahrene Investor:innen auf den Einsatz einer ESG-Due-Diligence-Arbeitsgruppe setzen, anstatt die Themen Environmental, Social und Governance in separaten Einheiten zu betrachten.

Best practice im Überblick

Empfehlungen zur Gestaltung einer erfolgreichen Due Diligence:

  • Keine Transaktion ohne ESG-Due-Diligence 
  • Verknüpfung der ESG-Due-Diligence mit der ESG-Strategie des Unternehmens
  • Ableitung konkreter Post-Merger-Maßnahmen 
  • Nicht nur Risiken ermitteln, sondern auch Wertsteigerungspotenziale aufspüren
  • Eine ESG-Due-Diligence-Arbeitsgruppe einsetzen, die alle ESG-Themen bearbeitet – mit einer Ausnahme: Tax Transparency wird zwar als ein wesentliches Thema beurteilt, sollte aber in der Tax-Arbeitsgruppe verankert werden
  • Eine ausreichende Zahl geeigneter Ressourcen bereitstellen
  • Den eigenen ESG-Due-Diligence-Ansatz laufend überprüfen und weiterentwickeln 

Finanzinvestor:innen haben die Nase vorn

Eine interessante Erkenntnis der Studie ist auch, dass Finanzinvestor:innen bei der Entwicklung und Anwendung der ESG-Due-Diligence am weitesten fortgeschritten sind. Dafür kann es unterschiedliche Gründe geben. Tatsache ist, dass viele Finanzinvestor:innen frühzeitig erkannt haben, dass Nachhaltigkeitsthemen eine zunehmend wichtige Rolle spielen – auch mit Blick auf erfolgreiche Transaktionen. 

Interessiert? Dann laden Sie sich hier unsere Studie herunter. Neben den Ergebnissen der Onlinebefragung und der Interviews finden Sie viele Tipps und Empfehlungen von Unternehmenserwerbern, die Ihnen helfen, Ihre ESG-Due-Diligence weiterzuentwickeln. Für ein persönliches Gespräch stehen unsere Expert:innen gerne zur Verfügung. Sprechen Sie uns an, wir freuen uns auf Sie.